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Schulter

Sehnenriss

Sehnennaht bei Rotatorenmanschettenruptur

Die Rotatorenmanschette ist eine Gruppe von vier Muskeln und dazugehörigen Sehnen, die den Oberarmkopf umfasst und so eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung und Bewegung des Schultergelenks spielt. Bei ständiger Beanspruchung kommt es zu einem zunehmenden Verschleiß dieser Muskeln und Sehnen und dann zu einem Riss der Rotatorenmanschette. Sind die Sehnen einmal gerissen, wachsen sie nicht von selbst wieder zusammen. Häufig sind diese schleichenden Veränderungen der Rotatorenmanschette nicht immer symptomatisch und werden erst spät vom Patienten durch Schmerzen und zunehmenden Kraft- und Funktionsverlust, insbesondere bei Überkopfbewegungen, bemerkt. Manchmal ist ein banales Ereignis (z.B. Zuziehen einer Tür, Bagatelltrauma) der Auslöser der plötzlichen Schmerzsymptomatik. Ausgelöst werden die Schmerzen durch Reste der Sehne, die einklemmen. Eine chronische Entzündung der Gelenkschleimhaut und des Schleimbeutels sind die Folge und es kommt sehr rasch zur Abnützung des Schultergelenkes. 

Eine Rekonstruktion der Rotatorenmanschette ist ausschließlich durch eine Operation zu erreichen. Diese sollte nicht zu lange hinausgezögert werden, da sonst der Defekt in der Sehne immer größer wird und dadurch die Chancen auf eine anatomische Rekonstruktion und Heilung sinken.

Die Planung der Operation umfasst die klinische Untersuchung in der Schultersprechstunde, sowie die Auswertung von Röntgen- oder MRT-Bildgebung. Bei fehlender MRT-Bildgebung kann eine Ultraschalluntersuchung während der Sprechstunde Aufschluss über den Zustand der Rotatorenmanschette geben.

Bei jeder Operation der Rotatorenmanschette  erfolgt zunächst eine Arthroskopie des Schultergelenks. Die operative Rekonstruktion wird ebenfalls arthroskopisch, d.h. in Schlüssellochtechnik, durchgeführt. Dabei wird die gerissene Sehne über 3-4 kleine Zugänge mit speziellen Instrumenten und unter Einbringung sog. resorbierbarer Fadenanker am Knochen des Oberarmkopfes refixiert. Die Operation dauert ca. 60 Minuten und erfordert einen 3-5 tägigen, stationären Krankenhausaufenthalt.

Die Nachbehandlung der Operation an der Rotatorenmanschette gliedert sich in 3 Phasen und dauert insgesamt ca. 4-6 Monate (beachten Sie hierzu bitte die zum Download angebotenen Leitlinien zur Nachbehandlung der Rotatorenmanschettenruptur). In den ersten 6 Wochen nach OP wird der gesamte Arm in einem Arm-Immobilizer ruhiggestellt. Die Patienten beginnen jedoch bereits am ersten Tag nach der OP mit Physiotherapie.

Débridement bei Rotatorenmanschettenmassenruptur

Wird ein Sehnenriss der Rotatorenmanschette nicht rechtzeitig bemerkt oder behandelt, kann der Defekt des Gewebes immer größer werden. Die Sehnenstümpfe ziehen sich immer weiter von ihrer ursprünglichen Ansatzstelle zurück, die Muskulatur verkümmert und verfettet. Es entsteht eine Rotatorenmanschettenmassenruptur, von der auch mehrere der Sehnen betroffen sein können. Eine anatomische Sehnenrekonstruktion ist in diesem Stadium nicht mehr möglich.

Konservative Therapie

Das erste Behandlungsziel ist, die Entzündung zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern. Eine physikalische/physiotherapeutische Behandlung ist erforderlich, um die verbliebene Schulterfunktion zu erhalten, ggf. wieder zu verbessern. Begleitend werden zur Minderung der Entzündung entzündungshemmende Medikamente (z.B. Diclofenac, Ibuprofen o.ä.) eingesetzt. Ein Großteil der Patienten kann durch diese konservativen Maßnahmen in einen befriedigenden Zustand gebracht werden.

Operative Therapie

Sollte die konservative Therapie nicht den gewünschten Erfolg erzielen, kann eine Operation erforderlich werden. Ein Eingriff zu diesem Zeitpunkt kann die Funktion der Schulter nicht mehr verbessern. Unsere Ärzte können den betroffenen Patienten jedoch eine sehr effektive Reduktion der Schmerzen ermöglichen. Die Operation wird unter Vollnarkose, arthroskopisch ("Schlüssellochtechnik"), durchgeführt und dauert ca. 30 Minuten.

Hierbei wird der Raum unter dem Schulterdach "gesäubert", d.h. die Sehnenreste und die entzündeten Anteile der Gelenkschleimhaut und des Schleimbeutels werden entfernt (sog. Débridement). Der Knochenvorsprung am Oberarmkopf, an dem die Sehnen ehemals angewachsen waren, wird leicht abgeschliffen/abgerundet, damit keine zusätzliche Einengung entsteht (sog. knöcherne Tuberkuloplastik). Die lange Bizepssehne wird durchtrennt (sog. Bizepssehnentenotomie), um eine weitere Reibung zu verhindern. Die Durchtrennung der langen Bizepssehne hat keinen relevanten Kraftverlust zur Folge, es kann sich aber ein leicht hervorstehender Muskelbauch am Oberarm ausbilden (sog. "Popeye-Muskel").

Die Operation kann Ambulant durchgeführt werden, d.h. der Patient muss nicht stationär im Krankenhaus bleiben. In machen Fällen ist ein 3-5 tägiger stationärer Krankenhausaufenthalt notwendig.

Alle diese Maßnahmen (konservative und/oder operative Behandlungen) verbessern zwar nicht langfristig die Funktion der Schulter, können jedoch bei starken Schmerzen eine deutliche Schmerzlinderung erbringen.

Es findet nach der operativen Behandlung keine Ruhigstellung im Arm-Immobilizer statt. Das beutet der Patient kann den Ellenbogen und das Handgelenk frei bewegen. Stufenweise wird die volle Gelenkbeweglichkeit der Schulter ohne Bewegungslimit und unter Beachtung der Schmerzgrenze erarbeitet. Insgesamt dauert die Nachbehandlung zwischen 4 und 6 Monaten.

Fragen zum Sehnenriss

Die Schulter- und Ellenbogensprechstunde findet nach telefonischer Anmeldung unter Tel. 07264 - 60 217 zu folgenden Zeiten statt:

Mittwoch 08:00-12:00 und 13:30-16:00 Uhr

Freitag 08:00-12:00 Uhr 

 

Privatsprechstunde

Donnerstag 13:00-14:45 Uhr

Wir empfehlen Ihnen als unterstützende Maßnahme die Eisbehandlung.

Schulter
Priv.-Doz. Dr.
Wolfgang Pötzl

Schulter- und Ellenbogenchirurgie
07264 60-217 Termin vereinbaren

Infoblatt Rotatoren- manschettenruptur

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Leitlinien zur Nachbehandlung Rotatorenmanschetten-ruptur

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Infoblatt Débridement

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Leitlinien zur Nachbehandlung Débridement

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Hinweise zur Physiotherapie

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Zweitmeinung bei arthroskopischen Schulter-Operationen

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