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Knie

Meniskus

Meniskusverletzungen und Meniskusverschleiß

Bei den Menisken handelt es sich um faserartige, halbmondförmige Scheiben, die im Kniegelenk zwischen Oberschenkelgelenkrolle- und Unterschenkelgleitfläche gelegen sind. Sie sind außen an der Gelenkkapsel befestigt, nach innen werden sie keilförmig dünner und liegen hier frei im Gelenkraum. Die Menisken haben eine Stoßdämpferfunktion, vermindern die direkt auf den Knorpel wirkende Kraft, stabilisieren das Gelenk und senden wichtige Signale zur Gelenkstellung an das Gehirn. Im Kniegelenk finden sich zwei Menisken, die nach ihrer Lage als Außenmeniskus und Innenmeniskus bezeichnet werden.

Häufigste Ursache einer Meniskusverletzung ist der Riss eines altersbedingt vorgeschädigten Meniskus, ohne dass ein Unfall als Auslöser in Betracht kommt.

Bei jüngeren Menschen sind es häufig Sportverletzungen, die zu einem Schaden an einem der Menisken führen. Ein unfallbedingter Meniskusriss kann beispielsweise durch das Drehen des Oberschenkels bei feststehendem Unterschenkel mit gleichzeitiger Streck-Beugebewegung ausgelöst werden.

Isolierte unfallbedingte Meniskusverletzungen sind seltener als die Kombination mit einer Bandverletzung. Der Innenmeniskus ist fünfmal häufiger betroffen als der Außenmeniskus.

Der Meniskusriss führt zu Schmerzen im Bereich des Kniegelenkspaltes. Bei einem plötzlich auftretenden Meniskusriss infolge eines Unfalls etwa beim Sport, treten die Knieschmerzen schlagartig auf. Zudem schwillt das Knie meist an. Ein alters- und abnutzungbedingter Meniskusschaden äußert sich dagegen oft in zunehmenden Knieschmerzen vor allem bei Belastung wie Treppensteigen. Teile des gerissenen Meniskus können zudem zwischen den Gelenkflächen einklemmen werden, so dass das Bein nicht mehrrichtig gestreckt werden kann. Häufig findet sich zudem ein Bluterguss im Kniegelenk.

Abgerissene Meniskusanteile wirken sich im Gelenk wie ein Fremdkörper aus, können den Gelenkknorpel schädigen und somit zu einer Arthrose führen.

Oft reichen bereits eine körperliche Untersuchung und die Bewegung des Kniegelenks durch den Arzt, um eine Meniskusverletzung zu diagnostizieren. Zusätzlich kann eine Röntgenaufnahme das Ausmaß der Verletzung zeigen.

Die Behandlung erfolgt meist im Rahmen einer Kniegelenksspiegelung, einer sogenannten Arthroskopie. Hierbei werden alle nicht rekonstruierbaren, zerstörten und mobilen Anteile des Meniskus entfernt und der Meniskusrand geglättet. Dabei ist es unser Ziel, möglichst viel Meniskusgewebe und damit die dämpfende Funktion des Meniskus zu erhalten.

Beim jungen aktiven Patienten, bei denen der Meniskus nicht vorgeschädigt ist, kann bei einem Meniskuslängsriss im gut durchbluteten kapselnahen Drittel eine Naht versucht werden. Diese Operation wird ebenfalls arthroskopisch durchgeführt.

Die Nachbehandlung ist abhängig vom durchgeführten Eingriff. Wurde ein Meniskusriss genäht, muss der Naht Zeitgegeben werden, in Ruhe auszuheilen. Das Bein muss daher für einige Wochen entlastet werden. Nach der Entfernung von Teilen des Meniskus kann oft schon sehr früh mit sich steigernder Belastung begonnen werden. Die volle Belastung ist in diesem Fall nach einigen Wochen möglich, bei einer Meniskusnaht dagegen erste nach drei Monaten. In jedem Fall sollte die Heilung durch Physiotherapie begleitet werden, um die Muskel zu kräftigen.

Fragen zu Meniskusverletzungen und Meniskusverschleiß

Sie sollten das Bein in jedem Fall ruhig stellen und das Gelenk schonen. Lagern Sie das Bein hoch und kühlen das Gelenk, um eine mögliche Schwellung zu verringern. Nach der Erstversorgung sollte die Verletzung möglichst rasch durch einen Arzt beurteilt und eine Behandlung eingeleitet werden.

Alles was die Kniegelenke entlastet, entlastet auch die Menisken. Verwenden Sie zum Beispiel beim Wandern bergab, vor allem auf steilen, abschüssigen Wegen Wanderstöcke. Treppenhinabsteigen belastet die Knie ebenfalls stark, ebenso wie Sportarten mit schnellen, abrupten Richtungswechseln, wie Tennis oder Handball.

Das hängt vom Umfang der Operation. Je mehr Meniskusgewebe entfernt werden musste, desto weniger Dämpfung ermöglichen die Menisken. Wir bemühen uns bei den arthroskopischen Eingriffen, so viel Meniskusgewebe wie möglich stehen zu lassen. Oft sind die Patienten damit anschließend beschwerdefrei. Dennoch bleibt der vorgeschädigte Meniskus eine Schwachstelle im Kniegelenk.

Die Arthroskopie des Kniegelenks ist in unserer Klinik ein Routineeingriff, mit dem unsere Ärzte viel Erfahrung haben. Komplikationen sind daher äußert selten. Gelegentlich kann es infolge des Eingriffs zu Gelenkentzündungen oder Einblutungen ins Gelenk kommen.

Prof. Dr. med.
Michael Clarius

Orthopädie, Orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie
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