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Hand/Handgelenk

Speichenbruch

Der handgelenknahe Bruch der Speiche gehört zu den häufigsten Knochenbrüchen, die vor allem Kinder unter zehn Jahren und ältere Menschen erleiden. Mit zunehmendem Alter steigt die Rate am Knochenschwund, der sogenannten Osteoporose, und damit erhöht sich das Risiko von Brüchen. Kinder erleiden oftmals durch sportliche Aktivitäten mit Stürzen auf die Hand den kindlichen Bruch, wogegen Erwachsene durch einen Stolpersturz auf den ausgestreckten Arm sich einen typischen Verrenkungsbruch zu ziehen.

Durch den medizinischen Fortschritt und mit den gestiegenen Ansprüchen an die Funktion der Hand und des Handgelenks, auch im hohen Alter, werden i.d.R. diese Knochenbrüche operiert. Wir verwenden modernste Implantate, die aus Titan gefertigt werden und eine sehr gute Verträglichkeit aufweisen. Die Mehrzahl der Speichenbrüche von Erwachsenen lässt sich über einen schonenden Schnitt am Unterarm mit einer Platte versorgen. Dies hat den Vorteil, dass die Ruhigstellung sehr kurz ist und frühzeitig das Handgelenk beübt werden kann, um die Beweglichkeit möglichst schnell wieder zu erlangen.

Da diese Operation ausgeprägte Schwellungen verursachen kann, führen wir dieses Verfahren unter stationären Bedingungen durch. Die Patienten sind in der Regel nach der Operation zwei Tage bei uns.

Es erfolgen regelmäßige Wundkontrollen und Verbandwechsel. Die Entfernung des Nahtmaterials wird nach zwei Wochen vorgenommen. Eine Gipsschiene für das Handgelenk wird für ca. zwei Wochen angelegt. Danach kann die Hand aktiv aber ohne Belastung bewegt werden. Tätigkeiten, wie beispielweise Tasse anheben oder Gabel führen, sind erwünscht, um eine frühzeitige Wiedererlangung der Funktion zu erreichen. Belastungen dürfen erst nach Knochenheilung, i.d.R. nach sechs Wochen, gesteigert werden. Platten, die handrückenseitig eingebracht wurden, werden nach drei bis vier Monaten und Platten, die hohlhandseitig eingebracht wurden, nach neun bis zwölf Monaten entfernt.

Fragen zum Speichenbruch

Da es sich um eine Unfallverletzung handelt, kann es möglich sein, dass noch am Unfalltag operiert werden kann, sofern OP-Kapazität vorhanden ist und die Vorerkrankungen des Patienten es ermöglichen (siehe Abschnitt Vorerkrankungen: Diabetes mellitus, Blutgerinnung). Dazu ist es aber notwendig, dass der Patient nüchtern ist. D.h. nach dem Unfall sollte weder Nahrung noch Flüssigkeit oder Nikotin eingenommen werden, um einen zeitlichen Spielraum zu haben.

Wenn die Operation erst im Verlauf erfolgen kann, dann sollte die Haut möglichst gereinigt sein, um das Infektionsrisiko so weit wie möglich zu reduzieren.  Die Fingernägel sollten so kurz wie möglich geschnitten sein, da die Hautkeime vor allem in diesen Regionen vorkommen. Nagellack und weitere kosmetische Nagelveränderungen müssen vor der Operation aus den oben genannten Gründen entfernt werden. Die Schulterregion und Achsel an der zu operierenden Hand sollte ebenfalls gereinigt und unverletzt sein, weil dort die Betäubung i.d.R. gesetzt wird. Da meistens ein zweitätiger stationärer Aufenthalt erfolgt, sollte entsprechend Kleidung, persönliche Hygieneartikel und vor allem die eigenen Medikamente für z.B. Bluthochdruck, Diabetes, Schilddrüse usw. mitgebracht werden, um eine reibungslose Versorgung zu garantieren.

Um die Operation reibungslos planen zu können, sollten alle relevanten Unterlagen zu Vorerkrankungen am Sprechstundentermin mitgebracht werden. Äußerst wichtig ist die aktuelle Medikamentenliste.

Diabetes mellitus: Metformin muss ein bis zwei Tage vor der Operation abgesetzt werden. Dies wird aber nochmals bei der Vorstellung vor der Operation mit dem Narkosearzt genau besprochen.

Blutgerinnungstherapie: 100 Milligramm Aspirin zur täglichen Einnahme darf auch während der Operation und danach fortgeführt werden. Alle übrigen Blutgerinnungsmedikamente (z.B. Marcumar, Xarelto usw.) müssen im Vorfeld abgesetzt und durch andere Präparate ersetzt werden. Da dies immer eine sehr individuelle Entscheidung ist, sollten alle Informationen bei Vorstellung vorhanden sein. In Anbetracht der Vielzahl an erhältlichen Medikamenten muss oftmals vor der Operation der betreuende Hausarzt bzw. Facharzt diesbezüglich eingeschaltet werden.

Die Betreuungsvollmacht sollte vorhanden und der Betreuer bei der Vorstellung anwesend sein, um eine zügige Therapieeinleitung beginnen zu können.

In der Regel erfolgt die Operation mit einer schonenden Regionalanästhesie, d.h. der Arm wird betäubt, sodass der Kreislauf nicht sonderlich belastet wird. Danach kann die Schmerztherapie durch dieses Verfahren während des stationären Aufenthalts individuell gesteuert werden. Dies sorgt für eine sehr wirksame Schmerzausschaltung nach der Operation.

Da es sich um eine sehr häufige Verletzung handelt, haben unsere Chirurgen große Erfahrung bei der Versorgung dieser Brüche.

Bei dem Eingriff können Sehnen, Bänder, Nerven und Blutgefäße verletzt werden.  Dies kann zu einer Funktionsminderung der Hand führen. Zu den möglichen Komplikationen zählen auch Infektionen, Schwellungen, Blutergüsse, Schmerzsyndrome (sog. CRPS - Komplex regionales Schmerzsyndrom) und das Narkoserisiko. Vor allem Raucher haben ein erhöhtes Risiko von Knochenheilungsstörungen. Deswegen sollte der Nikotinkonsum gestoppt oder zumindest reduziert werden.

Hand/Handgelenk
Prof. Dr. med.
Peter Hahn

Handchirurgie
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Prof. Dr. med.
Frank Unglaub

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Bitte beachten Sie:

Medizinische Fachausdrücke und die Beschreibung von Erkrankung und Therapie sind manchmal schwer verständlich. Für den Erfolg der Therapie ist es aber sehr wichtig, dass der Patient alles versteht und dem behandelnden Arzt Symptome beschreiben kann. Bei bestehenden Sprachbarrieren sollte daher ein Übersetzer mit zum Sprechstundentermin gebracht werden.