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Hand/Handgelenk

Morbus Kienböck

Erkrankungen der Handwurzel

Es handelt sich um einen graduierlichen Zusammenbruch des Mondbeins. Die Ursache ist bis heute noch nicht eindeutig identifiziert. Es scheinen eine Vielzahl von Faktoren verantwortlich zu sein. Vor allem eine Durchblutungsstörung des Mondbeins wird diskutiert. Es treten Schmerzen über dem Handgelenk oftmals ohne innerliche Ursache auf. Nicht selten tritt diese Erkrankung an beiden Handgelenken auf.

Die Therapie ist abhängig vom Stadium der Erkrankung. In der Regel erfolgt als erster Behandlungsschritt die Handgelenkspiegelung, um die Knorpelverhältnisse genau beurteilen zu können. Davon abhängig werden in frühen Stadien gelenkerhaltende Eingriffe mit Korrekturen der Speiche durchgeführt, um das Mondbein möglichst zu erhalten und den Zusammenbruch durch Verminderung der Belastung zu stoppen.

Ist der Zusammenbruch des Mondbeins weit fortgeschritten und bereits ein Gelenkverschleiß eingetreten, dann können nur noch  Rettungsoperationen die Schmerzen lindern und die Funktion erhalten. Bewährt hat sich in diesem Fall die Entfernung des erkrankten Mondbeins mit den benachbarten Handwurzelknochen, um ein neues Gelenk zu schaffen.

Die Handgelenkspiegelung als erster Eingriff erfolgt ambulant. Die Folgeoperationen werden unter stationären Bedingungen durchgeführt, da diese sehr schmerzhaft sind. In der Regel wird ein Schmerzkatheter gelegt. Die Patienten sind nach der Operation zwei Tage bei uns. Der Schmerzkatheter wird vor der Operation in die Achsel oder oberhalb des Schultergelenks gelegt und verbleibt bis zur Entlassung, was eine sehr wirksame und individuelle Schmerztherapie für den Patienten ermöglicht. 

Es erfolgen regelmäßige Wundkontrollen und Verbandwechsel. Die Entfernung des Nahtmaterials wird nach zwei Wochen vorgenommen. Nach der Handgelenkspiegelung wird eine Gipsschiene über das Handgelenk für zehn Tage angelegt. Sollten Korrekturen an der Speiche erfolgen, verbleibt der Gips für einige Wochen. Nach der Entfernung des erkrankten Mondbeins wird eine Gipsschiene für drei Wochen angelegt. In jedem Fall sind die Finger und der Daumen im Gips frei beweglich. Belastungsaufbau erfolgt nach Korrekturen erst nach Knochenheilung, so nach sechs Wochen. Wurde eine Knochenentfernung durchgeführt, kann das Handgelenk nach vier bis fünf Wochen zunehmend belastet werden.

Fragen zu Morbus Kienböck

Entscheidend ist die Untersuchung, um für den Patienten die beste Therapie festlegen zu können. Deshalb sollte der Patient im Vorgespräch in der Sprechstunde seine Schmerzen bestmöglich schildern und vor allem auslösende Tätigkeiten beschreiben können. In der Regel werden die Patienten am Tag der Operation aufgenommen.

Um das Infektionsrisiko so weit wie möglich zu reduzieren, sollte die Haut gut gereinigt und gepflegt sein. Trockene Haut sollte mit Hautschutzcreme im Vorfeld behandelt sein, da trockene Haut eine verminderte Schutzfunktion aufweist. Die Fingernägel sollten so kurz wie möglich geschnitten sein, da die Hautkeime vor allem in diesen Regionen vorkommen. Nagellack und weitere kosmetische Nagelveränderungen müssen vor der Operation aus den oben genannten Gründen entfernt werden. Die Schulterregion und Achsel an der zu operierenden Hand sollte ebenfalls gereinigt und unverletzt sein, weil dort die Betäubung gesetzt wird. Da ein zweitätiger stationärer Aufenthalt erfolgt, sollte entsprechend Kleidung, persönliche Hygieneartikel und vor allem die eigenen Medikamente für z.B. Bluthochdruck, Diabetes, Schilddrüse usw. mitgebracht werden, um eine reibungslose Versorgung zu garantieren.

Um die Operation reibungslos planen zu können, sollten alle relevanten Unterlagen zu Vorerkrankungen am Sprechstundentermin mitgebracht werden. Äußerst wichtig ist die aktuelle Medikamentenliste.

Diabetes mellitus: Metformin muss ein bis zwei Tage vor der Operation abgesetzt werden. Dies wird aber nochmals in der Sprechstunde vor der Operation mit dem Narkosearzt genau besprochen.

Blutgerinnungstherapie: 100 Milligramm  Aspirin zur täglichen Einnahme darf auch während der Operation und danach fortgeführt werden. Alle übrigen Blutgerinnungsmedikamente (z.B. Marcumar, Xarelto usw.) müssen ggf. im Vorfeld abgesetzt und durch andere Präparate ersetzt werden. Da dies immer eine sehr individuelle Entscheidung ist, sollten alle Informationen am Sprechstundentermin vorhanden sein. In Anbetracht der Vielzahl an erhältlichen Medikamenten muss oftmals vor der Operation der betreuende Hausarzt bzw. Facharzt diesbezüglich eingeschaltet werden.

Die Betreuungsvollmacht sollte vorhanden und der Betreuer am Sprechstundentermin anwesend sein, um eine zügige Therapieeinleitung beginnen zu können.

In der Regel erfolgt die Operation mit einer schonenden Regionalanästhesie, d.h. der Arm wird betäubt, sodass der Kreislauf nicht sonderlich belastet wird. Danach wird die Schmerztherapie durch dieses Verfahren während des stationären Aufenthalts individuell gesteuert. Dies sorgt für eine sehr wirksame Schmerzausschaltung nach der Operation. Über die Narkoserisiken wird der Patient in einem persönlichen Gespräch mit dem Narkosearzt informiert (hierzu verweisen wir auch auf den Abschnitt Anästhesie auf unserer Homepage).

Die Operation kann gut geplant werden, wodurch Risiken minimiert werden können. Unsere Chirurgen haben große Erfahrung bei dieser sehr häufig vorkommenden Erkrankung. 

Bei dem Eingriff können Sehnen, Bänder, Nerven und Blutgefäße verletzt werden. Dies kann zu einer Funktionsminderung der Hand führen. Zu den möglichen Komplikationen zählen auch Infektionen, Schwellungen, Blutergüsse, Schmerzsyndrome (sog. CRPS - Komplex regionales Schmerzsyndrom) und das Narkoserisiko.

HandBrief: Lunatumnekrose - 12/2010

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Prof. Dr. med.
Peter Hahn

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Prof. Dr. med.
Frank Unglaub

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Bitte beachten Sie:

Medizinische Fachausdrücke und die Beschreibung von Erkrankung und Therapie sind manchmal schwer verständlich. Für den Erfolg der Therapie ist es aber sehr wichtig, dass der Patient alles versteht und dem behandelnden Arzt Symptome beschreiben kann. Bei bestehenden Sprachbarrieren sollte daher ein Übersetzer mit zum Sprechstundentermin gebracht werden.