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Morbus Dupuytren

Der Morbus Dupuytren ist eine mitunter erblich bedingte Erkrankung, die die tiefen Hautschichten der Hohlhand, Finger und des Daumens betrifft. Es kommt zu einer gutartigen Wucherung dieser Schichten mit Bewegungseinschränkung der Finger, die sich bis in die Hohlhand einziehen können.

Diese Stränge können sich wie Sehnen darstellen, können aber auch als Knoten oder Verhärtungen in der Handinnenseite auftreten. Zudem können auch Verhornungen über den Fingermittelgelenken auftreten, die als „knuckle pads“ bezeichnet werden.

Diese Wucherungen können nicht nur zu Bewegungseinschränkung führen, sondern auch schmerzhaft sein. Der Krankheitsverlauf ist sehr individuell und daher ist schwierig eine Prognose über den Verlauf der Krankheit zu erstellen. Männer sind in der Überzahl betroffen. Je früher der Ausbruch der Erkrankung desto langwieriger und schwieriger ist in der Regel der Krankheitsverlauf. In den skandinavischen Ländern ist das Auftreten dieses Krankheitsbilds häufiger anzutreffen als in den südlichen Breitengraden. Bis heute ist noch keine kausale Therapie bekannt.

Beginnende Bewegungseinschränkungen bis zu 30 Grad in den Fingergelenken müssen nicht operiert werden. Erst wenn man eine Zeitung zwischen den Fingern lesen kann, wäre eine Operation dieser Wucherungen sinnvoll. Schmerzhafte Knoten können auch schon früher entfernt werden, wenn dadurch die Funktion der Hand erheblich eingeschränkt ist. Einzelne gut tastbare Stränge können auch durch eine minimalinvasive Technik operativ aufgebrochen werden, sodass nur eine sehr kleine Wundfläche verbleibt. Mit einer Nadel wird unter lokaler Betäubung die Wucherung aufgebrochen und die Bewegungseinschränkung aufgelöst. Das Verfahren heißt Nadelung.

Bei ausgeprägten Einschränkungen und breitflächigen Strängen muss allerdings der Strang komplett entfernt werden. Ersteingriffe an einem Finger werden meist ambulant operiert. Mehrere Finger oder wiederholte Eingriffe an der Hand werden aufgrund erhöhter Risiken für die Wundheilung und Durchblutung stationär behandelt. Manchmal müssen aufgrund der Hautvernarbungen Hautverpflanzungen vom Unter- bzw. Oberarm vorgenommen werden, um den entstehenden Defekt zu decken.

Es erfolgen regelmäßige Wundkontrollen und Verbandwechsel. Die Entfernung des Nahtmaterials ist in den meisten Fällen nicht notwendig, da sich das Nahtmaterial auflöst. Nach wiederholten Eingriffen oder nach einer Nadelung wird eine Quengelschiene über einige Monate angelegt, um die Korrektur zu halten. Physiotherapie sollte im Verlauf zusätzlich erfolgen.

Fragen zu Morbus Dupuytren

Es ist eine erblich bedingte Erkrankung. Da es noch keine kausale Therapie gibt, kann diese Erkrankung unabhängig des Operationserfolgs jederzeit wieder auftreten.

Die Untersuchung ist entscheidend, um für den Patienten die beste Therapie festlegen zu können. Deshalb sollte der Patient im Vorgespräch in der Sprechstunde seine Schmerzen bzw. Funktionsdefizite bestmöglich schildern.

Um das Infektionsrisiko so weit wie möglich zu reduzieren, sollte die Haut gut gereinigt und gepflegt sein. Hautaufwerfungen sollten trocken sein. Die Fingernägel sollten so kurz wie möglich geschnitten sein, da die Hautkeime vor allem in diesen Regionen vorkommen. Nagellack und weitere kosmetische Nagelveränderungen müssen vor der Operation aus den oben genannten Gründen entfernt werden. Die Schulterregion und Achsel an der zu operierenden Hand sollte ebenfalls gereinigt und unverletzt sein, weil dort die Betäubung i.d.R. gesetzt wird. Die Nadelung erfolgt in lokaler Betäubung direkt in der Hohlhand. Wenn ein zweitätiger stationärer Aufenthalt erfolgt, sollte entsprechend Kleidung, persönliche Hygieneartikel und vor allem die eigenen Medikamente für z.B. Bluthochdruck, Diabetes, Schilddrüse usw. mitgebracht werden, um eine reibungslose Versorgung zu garantieren.

Um die Operation reibungslos planen zu können, sollten alle relevanten Unterlagen zu Vorerkrankungen am Sprechstundentermin mitgebracht werden. Äußerst wichtig ist die aktuelle Medikamentenliste.

Diabetes mellitus: Metformin muss ein bis zwei Tage vor der Operation abgesetzt werden. Dies wird aber nochmals in der Sprechstunde vor der Operation mit dem Narkosearzt genau besprochen.

Blutgerinnungstherapie: 100 Milligramm Aspirin zur täglichen Einnahme darf auch während der Operation und danach fortgeführt werden. Alle übrigen Blutgerinnungsmedikamente (z.B. Marcumar, Xarelto usw.) müssen im Vorfeld abgesetzt und durch andere Präparate ersetzt werden. Da dies immer eine sehr individuelle Entscheidung ist, sollten alle Informationen am Sprechstundentermin vorhanden sein. In Anbetracht der Vielzahl an erhältlichen Medikamenten muss oftmals vor der Operation der betreuende Hausarzt bzw. Facharzt diesbezüglich eingeschaltet werden.

Ausnahmen bestehen für die Nadelung: bei dieser minimal-invasiven Therapie können in der Regel Metformin und Blutgerinnungsmedikamente in Abhängigkeit des Befundes und der Gesamtsituation weiter eingenommen werden.

Die Betreuungsvollmacht sollte vorhanden und der Betreuer am Sprechstundentermin anwesend sein, um eine zügige Therapieeinleitung beginnen zu können.

In der Regel erfolgt die Operation mit einer schonenden Regionalanästhesie, d.h. der Arm wird betäubt, sodass der Kreislauf nicht sonderlich belastet wird. Danach wird die Schmerztherapie durch dieses Verfahren während des stationären Aufenthalts individuell gesteuert. Dies sorgt für eine sehr wirksame Schmerzausschaltung nach der Operation. Über die Narkoserisiken wird der Patient in einem persönlichen Gespräch mit dem Narkosearzt informiert (hierzu verweisen wir auch auf den Abschnitt Anästhesie auf unserer Homepage).

Ausnahmen bestehen für die Nadelung. Diese wird in örtlicher Betäubung in der Hohlhand durchgeführt.

Die Operation kann gut geplant werden, wodurch Risiken minimiert werden können. Unsere Chirurgen haben große Erfahrung bei dieser sehr häufig vorkommenden Erkrankung. 

Bei dem Eingriff können Sehnen, Bänder, Nerven und Blutgefäße verletzt werden. Dies kann zu einer Funktionsminderung der Hand führen. Zu den möglichen Komplikationen zählen auch Infektionen, Schwellungen, Blutergüsse, Schmerzsyndrome (sog. CRPS - Komplex regionales Schmerzsyndrom) und das Narkoserisiko.

HandBrief: Dupuytrensche Erkrankung - 8/2008

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Morbus Dupuytren

Prof. Dr. med.
Peter Hahn

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Prof. Dr. med.
Frank Unglaub

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Bitte beachten Sie:

Medizinische Fachausdrücke und die Beschreibung von Erkrankung und Therapie sind manchmal schwer verständlich. Für den Erfolg der Therapie ist es aber sehr wichtig, dass der Patient alles versteht und dem behandelnden Arzt Symptome beschreiben kann. Bei bestehenden Sprachbarrieren sollte daher ein Übersetzer mit zum Sprechstundentermin gebracht werden.