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Hand/Handgelenk

Arthrose

(Finger und Handgelenk)

Der Gelenkverschleiß kann prinzipiell alle Gelenke am Körper befallen. Häufig ist vor allem an der Hand die Arthrose der Fingerendgelenke, die in der Regel mehr Frauen als Männer betrifft. Oftmals fällt zunächst eine Schwellung über den Endgelenken mit Nagelwachstumsstörungen auf. Die Gelenke schmerzen und schwellen vor allem nach Belastung an. Zudem können Deformierungen der Finger auftreten.

Auch die Fingermittelgelenke verschleißen nicht selten. Es tritt eine typische spindelförmige Schwellung um die Mittelgelenke auf. Sehr typisch ist für alle verschliessenen Gelenke der sogenannten „Anlaufschmerz“, die Gelenke müssen erst „warm laufen“, bevor der Schmerz nachlässt. Die Handgelenke können auf vielfältige Art befallen sein und fallen auch typisch mit Schwellungen, Rötungen und Schmerzen auf. Oftmals sind alte Verletzungen ursächlich für eine später eingetretene Arthrose.

Ein Verschleiß, der keine Schmerzen verursacht, muss nicht zwingend sofort behandelt werden. Erst das Auftreten von Schmerzen und die damit verbundene Funktionseinschränkung machen eine Therapie zeitnah notwendig. Bei beginnendem Verschleiß, was man durch ein Röntgenbild nachweisen kann, kann eine Kortisonspritze und eine Ruhigstellung mit einer Bandage, sogenannte Orthese, die Schmerzen deutlich lindern, da die Entzündungsreaktion des Gelenks reduziert wird. Auch die Reduzierung belastender Tätigkeiten sollte erfolgen. Erst bei sehr starken und anhaltenden Schmerzen, die die Gebrauchsfähigkeit und die Lebensqualität deutlich einschränken, empfehlen wir eine Operation. Für das verschliessene Fingerendgelenk hat sich die Versteifung durch eine Schraube, die meist nicht mehr entfernt werden muss, bewährt.

Funktionell ist diese Versteifung für die meisten Patienten unerheblich. Für die Fingermittelgelenke können mittlerweile je nach Gelenksituation gelenkerhaltende Operationen mit einer Prothese angeboten werden. Dadurch kann die Beweglichkeit im Gelenk erhalten oder wiederhergestellt werden.

Die Versteifung ist dennoch in manchen Fällen die Option der ersten Wahl bzw. eine Rückzugvariante, um die Schmerzen zu nehmen und eine stabile Situation zu erhalten.

An der Handwurzel gibt es vielfältige Arthrose Ausprägungen, sodass beispielhaft eine Form des Gelenkverschleißes vorgestellt wird. Aufgrund einer ausgeprägten Zerstörung des Gelenks zwischen Kahnbein und Speiche muss das zerstörte Kahnbein entfernt und eine Teilversteifung zwischen Mond-, Dreieck-, Haken- und Kopfbein mit Drähten durchgeführt werden, um die Handwurzel zu stabilisieren. Danach besteht meist Schmerzfreiheit und eine deutliche Funktionsverbesserung der Hand bei noch zufriedenstellender Restbeweglichkeit.

Die Operationen an den Fingern erfolgen ambulant. Die größeren Operationen an der Handwurzel werden aufgrund der Schmerzhaftigkeit meistens stationär durchgeführt. Die Patienten sind nach der Operation zwei Tage bei uns. Es wird deswegen oftmals ein Schmerzkatheter gelegt. Der Schmerzkatheter wird vor der Operation in die Achsel oder oberhalb des Schultergelenks platziert und verbleibt bis zur Entlassung, was eine sehr wirksame und individuelle Schmerztherapie für den Patienten ermöglicht.

Es erfolgen regelmäßige Wundkontrollen und Verbandwechsel. Die Entfernung des Nahtmaterials wird nach zwei Wochen vorgenommen. Bei Versteifungen wird zunächst im Gips ruhiggestellt. Bei gelenkerhaltenden Eingriffen wird nach einer kurzen Ruhigstellung frühzeitig unter physiotherapeutischer Anleitung die Finger bewegt. Die Freigabe der Belastung kann bei Versteifungen erst nach Knochenheilung, d.h. mindestens nach sechs Wochen, erfolgen.

Fragen zu Arthrose

Entscheidend ist die Untersuchung, um für den Patienten die beste Therapie festlegen zu können. Deshalb sollte der Patient im Vorgespräch in der Sprechstunde seine Schmerzen bestmöglich schildern und vor allem auslösende Tätigkeiten beschreiben können. In der Regel werden die Patienten am Tag der Operation aufgenommen.

Um das Infektionsrisiko so weit wie möglich zu reduzieren, sollte die Haut gut gereinigt und gepflegt sein. Trockene Haut sollte mit Hautschutzcreme im Vorfeld behandelt sein, da trockene Haut eine verminderte Schutzfunktion aufweist. Die Fingernägel sollten so kurz wie möglich geschnitten sein, da die Hautkeime vor allem in diesen Regionen vorkommen. Nagellack und weitere kosmetische Nagelveränderungen müssen vor der Operation aus den oben genannten Gründen entfernt werden. Die Schulterregion und Achsel an der zu operierenden Hand sollte ebenfalls gereinigt und unverletzt sein, weil dort die Betäubung i.d.R. gesetzt wird. Da ein zweitätiger stationärer Aufenthalt erfolgt, sollte entsprechend Kleidung, persönliche Hygieneartikel und vor allem die eigenen Medikamente für z.B. Bluthochdruck, Diabetes, Schilddrüse usw. mitgebracht werden, um eine reibungslose Versorgung zu garantieren.

Um die Operation reibungslos planen zu können, sollten alle relevanten Unterlagen zu Vorerkrankungen am Sprechstundentermin mitgebracht werden. Äußerst wichtig ist die aktuelle Medikamentenliste.

Diabetes mellitus: Metformin muss ein bis zwei Tage vor der Operation abgesetzt werden. Dies wird aber nochmals in der Sprechstunde vor der Operation mit dem Narkosearzt genau besprochen.

Blutgerinnungstherapie: 100m Milligramm Aspirin zur täglichen Einnahme darf auch während der Operation und danach fortgeführt werden. Alle übrigen Blutgerinnungsmedikamente (z.B. Marcumar, Xarelto usw.) müssen im Vorfeld abgesetzt und durch andere Präparate ersetzt werden. Da dies immer eine sehr individuelle Entscheidung ist, sollten alle Informationen am Sprechstundentermin vorhanden sein. In Anbetracht der Vielzahl an erhältlichen Medikamenten muss oftmals vor der Operation der betreuende Hausarzt bzw. Facharzt diesbezüglich eingeschaltet werden.

Die Betreuungsvollmacht sollte vorhanden und der Betreuer am Sprechstundentermin anwesend sein, um eine zügige Therapieeinleitung beginnen zu können.

In der Regel erfolgt die Operation mit einer schonenden Regionalanästhesie, d.h. der Arm wird betäubt, sodass der Kreislauf nicht sonderlich belastet wird. Danach wird die Schmerztherapie durch dieses Verfahren während des stationären Aufenthalts individuell gesteuert. Dies sorgt für eine sehr wirksame Schmerzausschaltung nach der Operation. Über die Narkoserisiken wird der Patient in einem persönlichen Gespräch mit dem Narkosearzt informiert (hierzu verweisen wir auch auf den Abschnitt Anästhesie auf unserer Homepage).

Die Operation kann gut geplant werden, wodurch Risiken minimiert werden können. Unsere Chirurgen haben große Erfahrung bei dieser sehr häufig vorkommenden Erkrankung.

Bei dem Eingriff können Sehnen, Bänder, Nerven und Blutgefäße verletzt werden. Dies kann zu einer Funktionsminderung der Hand führen. Zu den möglichen Komplikationen zählen auch Infektionen, Schwellungen, Blutergüsse, Schmerzsyndrome (sog. CRPS - Komplex regionales Schmerzsyndrom) und das Narkoserisiko.

Hand/Handgelenk
Prof. Dr. med.
Peter Hahn

Handchirurgie
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Prof. Dr. med.
Frank Unglaub

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Bitte beachten Sie:

Medizinische Fachausdrücke und die Beschreibung von Erkrankung und Therapie sind manchmal schwer verständlich. Für den Erfolg der Therapie ist es aber sehr wichtig, dass der Patient alles versteht und dem behandelnden Arzt Symptome beschreiben kann. Bei bestehenden Sprachbarrieren sollte daher ein Übersetzer mit zum Sprechstundentermin gebracht werden.