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Fuß/Sprunggelenk

Achillessehnenruptur

Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper. Sie ist 20 bis 25 Zentimeter lang und hat einen Durchmesser von bis zu einem Zentimeter. Die Sehne überträgt die Kraft der Wadenmuskulatur auf das Fersenbein. So wird eine kraftvolle Beugung in Richtung der Fußsohle und eine Einwärtsdrehung des Fußes im Sprunggelenk möglich. Ohne eine intakte Achillessehne ist keine Abrollbewegung beim Gehen möglich. Bei jedem Sprung wie etwa beim Joggen hält die Sehne das Achtfache des Körpergewichts aus.

Der Riss der Achillessehne ist eine der häufigsten Sportverletzungen. Zur Ruptur kommt es bei Ballsportarten und in der Leichtathletik. Die Patienten verspüren oft ein peitschenknallähnliches Geräusch und einen stechenden Schmerz im Bereich der Sehne und des Fersenbeins, wenn die Sehne reißt. Die Patienten können danach den Fuß nicht mehr in Richtung Fußsohle beugen. Rund um das Sprunggelenk stellt sich ein Gefühl der Instabilität ein. Neben den Schmerzen schwillt die Stelle rund um die Sehne an, auch ein Hämatom kann sich bilden. Meist reißt die Sehne nicht komplett, oft kommt es auch zu einem partiellen Riss. Achillenssehnenrupturen treten meist zwischen dem 30. und 45. Lebensjahr auf.

Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Wenn die Sehne reißt, ist sie häufig altersbedingt vorgeschädigt. Auch Medikamente wie Kortison und Immunsuppressiva sowie Begleiterkrankungen wie Infektionen oder Diabetes können einen Achillessehnenriss begünstigen.

Eine Achillessehnenruptur kann man konservativ oder operativ behandelt.

Vollständige frische Rupturen sollten in der Regel operiert werden. Dadurch wird vermieden, dass die Sehne und das umgebende Bindegewebe verwachsen und Komplikationen hervorrufen. Die gerissene Sehne wird im Rahmen einer minimalinvasiven Operation genäht. Bei der minimalinvasiven Naht werden die Sehnenenden mit einer speziellen Nahttechnik durch einen kleinen Schnitt (ca. 2 cm) über der Achillessehne zusammengenäht.

Bei zeitlich zurückliegender Achillessehnenruptur oder nicht gut zusammengewachsener Sehne wird eine offene Operation nötig. Dabei kommen je nach Art und Grad der Ruptur verschiedene Nahttechniken und Sehnenersatzoperationen zum Einsatz.

Partielle Risse können konservativ behandelt werden. Das Bein wird in Spitzfußstellung ruhiggestellt. Dann erfolgt eine funktionelle Therapie in einem Spezialstiefel mit Absatzerhöhung. Hinzu kommt eine intensive und regelmäßige Physiotherapie.

Unabhängig davon, ob die Ruptur operativ oder konservativ behandelt wurde, ist eine Physio- und Bewegungstherapie Teil der Behandlung. Die Belastung wird dabei langsam gesteigert. Zudem ist eine Thromboseprophylaxe erforderlich.

Unmittelbar nach der Operation muss der Patient mit Gehstützen laufen. Er erhält für acht Wochen einen speziellen Stiefel in Spitzfußstellung, um die Achillessehne zu entlasten und ein Zusammenwachsen zu erreichen.  Ab der achten Woche bis drei Monate nach der Operation sollte der Patient einen Fersenkeil im Schuh tragen.

Drei bis vier Monate nach dem Eingriff kann langsam wieder mit Sport begonnen werden.

Fragen zum Riss der Achillessehne

Nach der Rekonstruktion der gerissenen Achillessehne kann es zu Funktionseinschränkungen der Achillessehne kommen. Häufig ist die Absprungfähigkeit eingeschränkt. Zudem kann die Sehne wieder reißen. Einige Patienten leiden auch unter chronischen Schmerzen.

Der Vorteil der Operation ist, dass es im Anschluss zu weniger erneuten Rissen der Sehne kommt, als wenn man die Ruptur konservativ behandelt. Die Sehne ist stabiler und belastbarer, was für aktive und sportliche Patienten ein wichtiges Kriterium darstellt.

Fuß
Dr. med.
Ulf Bertram

Fuß- und Sprunggelenkchirurgie
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