Verletzungen im Bereich der Lisfranc-Gelenke sind selten und werden häufig primär nicht gesehen, unterschätzt oder erst erheblich verspätet festgestellt. Sowohl eine inadäquate als auch eine verspätete Therapie erhöht das Risiko für ein unbefriedigendes Ergebnis. Bis zu 60% der Patienten entwickeln auch bei optimaler Versorgung eine posttraumatische Arthrose, die im Falle von Beschwerden häufig eine Korrekturarthrodese erforderlich machen. Die korrekte primäre Diagnose ist oft schwierig, da in den initial meist unbelasteten Röntgenaufnahmen nur Luxationen und Frakturen der Metatarsalebasen mit relevanter Dislokation zu sehen sind, nicht aber subtile Frakturen und Luxationen oder rein ligamentäre Verletzungen. Daher sollten möglichst belastete Röntgenaufnahmen angefertigt und bei klinischem oder radiologischem Verdacht auf eine Lisfranc-Verletzung großzügig die Indikation zur Computertomographie bzw. MRT gestellt werden. Stabile, nicht dislozierte Verletzungen können konservativ mit initialer Ruhigstellung und Entlastung therapiert werden. Alle dislozierten Verletzungen sollten operiert werden. Hierfür existieren 3 Therapieoptionen: 1. die geschlossene Reposition und perkutane Refixation, 2. die offene Reposition und interne stabile Fixierung und 3. die primäre Arthrodese. Die anatomische Reposition und stabile Retention sind wichtige Faktoren um Langzeitschäden zu vermeiden bzw. minimieren.
Weitere Informationen auf my-medibook.de >>>