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Fuß/Sprunggelenk

Krallen- und Hammerzeh

Bei der Hammer/Krallenzehe handelt es sich um eine Beugung der Zehe im End-/Mittelgelenk und Überstreckung im Grundgelenk. Je nach Stellung der Zehe und der Rigidität werden die Zehen als Hammer-/Krallen- oder Klauenzehen bezeichnet, wobei es in der Fachliteratur keine einheitliche Einteilung gibt. Anfangs können die Zehen häufig noch passiv in ihre normale Position bewegt werden. Im weiteren Verlauf kommt es dann zu einer Versteifung des Gelenks in einer Fehlstellung, die weder passiv noch aktiv ausgeglichen werden kann. Eine Krallen-/Hammerzehe tritt häufig zusammen mit einer Abweichung des 1. Mittelfußknochens nach innen (Spreizfuß) und einem Hallux valgus auf. Besteht ein Hallux valgus, kann dieser seitlich auf die Kleinzehen drücken und diese in eine Fehlstellung drängen. In unpassendem Schuhwerk können die Zehen vorne anstoßen und sich verkrümmen. Ein Ungleichgewicht zwischen Zehenstreckern und Zehenbeugern kann ebenso eine Krallen-/Hammerzehe verursachen. Auch entzündliche Fußerkrankungen oder eine chronische Polyarthritis sowie neurologische Erkrankungen können für die Ausbildung einer Hammerzehe ursächlich sein. Bei Hammer-/Krallenzehen können durch einen Schuhkonflikt Druckstellen mit Schmerzen über Gelenken oder der Endgliedspitze bestehen. Manchmal können durch Überlastung auch Schmerzen über den Mittelfußköpfchen fußsohlenseitig auftreten (Metatarsalgie). In seltenen Fällen muss durch eine neurologische Untersuchung eine Muskelfehlfunktion als Ursache der Kleinzehendeformität ausgeschlossen werden.

Die konservative (nichtoperative) Behandlung umfasst Zehengymnastik, Polsterung der Druckstellen, Einlagenversorgung und das Tragen von offenen, weiten Schuhen. Die operative Therapie umfasst abhängig vom klinischen Befund Sehnenversatzoperationen, Mittelgelenkversteifung mit Begradigung der Zehe oder Verfahren, bei denen das zerstörte Grundgelenk entfernt und ein neues Ersatzgelenk geschaffen wird. Hierzu werden meist Drähte oder andere Implantate in die Zehen eingebracht, die eine dauerhafte oder temporäre Ruhigstellung der Zehen bewirken.

Das Operationsergebnis wird direkt nach dem Eingriff durch eine Röntgenuntersuchung kontrolliert. Nach 17 bis 21 Tagen werden die Fäden entfernt. Nach vier bis sechs Wochen werden die Drähte in den Zehenkuppen entfernt. Für in der Regel sechs Wochen müssen die Patienten einen Vorfußentlastungsschuh tragen, mit dem ein schrittweiser, schmerzabhängiger Belastungsaufbau möglich ist. Das Behandlungsergebnis wird nach sechs Wochen erneut mit einer Röntgenuntersuchung kontrolliert, hiernach kann dann in der Regel auf einen weiten Konfektionsschuh gewechselt werden.

Operationstechniken bei Krallen-/Hammerzehen

Bei Hammer-/Krallenzehen müssen unsere Fußchirurgen in aller Regel den Knochen verkürzen, so dass die Zehe wieder gerade eingerichtet werden kann. Bei der Hohmann-Operation wird das Grundgliedköpfchen entfernt, da das Gelenk sehr häufig eingesteift und zerstört ist. Der Hautschnitt wird auf der Zehenoberseite gelegt (ca. 2-3cm). Damit die Zehe in der neuen Position sicher ausheilen kann, wird sie mit einem Draht der Länge nach fixiert. Dieser wird nach 2-3 Wochen wieder entfernt. Es resultiert ein gerader Zeh mit einer Restbeweglichkeit im Gelenk. Häufig ist zusätzlich noch eine Strecksehnenverlängerung oder eine Mobilisation des nahezu eingesteiften Grundgelenkes notwendig.

Nachbehandlung OP nach Hohmann:

  • Fadenzug nach 14 Tagen
  • Drahtentfernung nach 2-3 Wochen
  • Vorfußentlastungsschuh für 4 Wochen
  • leitliniengerechtes Thromboseprophylaxe
  • Röntgenkontrolle direkt postoperativ

Bei Hammer-/Krallenzehen müssen unsere Fußchirurgen in aller Regel den Knochen verkürzen, so dass die Zehe wieder gerade eingerichtet werden kann. Bei der PIP-Arthrodese wird das Grundgliedköpfchen und der Knorpel der Mittelgliedbasis entfernt, da das Gelenk sehr häufig eingesteift und zerstört ist. Der Hautschnitt wird auf der Zehenoberseite gelegt (ca. 2-3cm). Damit die Zehe in der neuen Position sicher ausheilen kann, wird sie mit einem Draht der Länge nach fixiert. Dieser wird nach 4 Wochen wieder entfernt. Häufig ist zusätzlich noch eine Strecksehnenverlängerung oder eine Mobilisation des nahezu eingesteiften Grundgelenkes notwendig.

Als zusätzliche Stabilisierungsalternative setzen wir in speziellen Situation, anstatt eines Drahtes, zur Fixierung eine kleine Schraube ein. Diese wird in den Knochen eingebracht, somit ist eine spätere Metallentfernung nicht nötig. Weitere Vorteile dieser Fixierung ist eine physiologische Krümmung fußsohlenwärts und ein geringeres Infektionsrisiko, da kein Draht aus der Haut herausscheint.

Nachbehandlung PIP-Arthrodese:

  • Fadenzug nach 14 Tagen
  • Drahtentfernung nach 4 Wochen
  • Vorfußentlastungsschuh für 6 Wochen
  • leitliniengerechtes Thromboseprophylaxe
  • Röntgenkontrolle direkt postoperativ

Bei diesem Eingriff wird das Mittelfußköpfchen durch unsere Ärzte etwas verkürzt und somit die Belastung auf das Köpfchen reduziert. Diese Operation wird bei ausgeprägten Hammer- oder Krallenzehnen, bei denen die Zehengrundgelenke ausgerenkt sind, sowie bei Schmerzen am Zehenballen (Metatarsalgie) durchgeführt, welche durch ein Längenmissverhältnis der Mittelfußknochen verursacht werden. Der Hautschnitt erfolgt am Fußrücken (3-5 cm). Der Mittelfußknochen wird mit einem waagerechten Schnitt durchtrennt und der gelenktragende Teil des Knochens zurückgeschoben, so dass der Mittelfußknochen etwas verkürzt wird. Schließlich werden die Knochenanteile in der neuen Position mit einer kleinen Spezialschraube fixiert. Eine Entfernung der Schraube ist in der Regel nicht notwendig.

Nachbehandlung Weil-Osteotomie:

  • Fadenzug nach 14 Tagen
  • Vorfußentlastungsschuh für 6 Wochen, hierin schrittweiser Belastungsaufbau möglich
  • leitliniengerechte Thromboseprophylaxe
  • Röntgenkontrolle direkt postoperativ
Fuß
Dr. med.
Ulf Bertram

Fuß- und Sprunggelenkchirurgie
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